Christliche Medien für Kinder

Einen vollständigen Überblick kann ich hier nicht geben, darum beschränke ich mich auf das, was unserer Familie gut in Erinnerung geblieben ist. Es ist also weniger eine fachlich durchdachte Übersicht, als unsere persönliche Empfehlungsliste. Dabei geht es uns weniger um „Einzeltitel“, als um „Serien“.

Vieles, was wir in unserer Familie hören ist auf Englisch. Ich persönlich habe einen Fabel für die amerikanische Sprache und Kultur und unsere Kinder verstehen sie ähnlich gut, wie ihre Muttersprache. Medien wurden stets in englischer Sprache konsumiert – angefangen mit den PBS-Shows (nicht explizit christlich), die auch ansonsten einen hohen Bildungsanspruch haben, der in deutschsprachigen Serien in dem Maß nicht gegeben ist.

Nun ein kleiner Auszug von dem, was wir als Familie an christlichen Medien gerne konsumieren.

Jüngere Kinder

Die beste Erinnerung haben wir an die zwar schon ältere, aber sehr durchdachte Hörspielreihe: Die drei vom Ast. Manches wirkt moralisierend und belehrend – aber irgendwie stört es interessanter Weise gar nicht. Der Glaube wird so lebendig, die Geschichten vermitteln außerordentlich viel Wissen über die Natur – ganz nebenbei – und unsere Kinder waren nur begeistert. Es war genial zu sehen, wie der Glaube so eng verbunden und die Geschichten doch so kreativ sein können.

Auf Spotify sind die „Feiert Jesus Kids“ Playlisten nach wie vor hochaktuell und für unsere Kinder im im Grundschulalter genau das Richtige. Musik vermittelt wichtige Inhalte und Gott wird den Kindern so lebendig. Wenn die Kinder älter sind, werden dann die O’Bros, The Young Escape und TobyMac doch etwas attraktiver.

Schlechte Erfahrungen hatten wir mit der Bibel-App für Kinder. Da stehen die aus pädagogischer Sicht doch eher naiven Spiele im Vordergrund. Die Geschichten sind zwar gut gemacht, aber nicht zentral. Das Ganze wirkt eher wie eine schlechte Lernapp: Der Lerninhalt dient nur dazu, dass hinterher ein interessantes Spiel gespielt werden kann. Das vermittelt: Der Inhalt – sei es Mathematik oder eben die Bibel – ist eigentlich uninteressant. Am Ende hat das Kind verinnerlicht: „Warum sollte ich mich damit beschäftigen, wenn es hinterher kein Belohnungsspiel gibt? Der Inhalt ist ja langweilig.“ Oder: „Hey, Bibelgeschichten hören lohnt sich, weil ich danach ausmalen, mit bunten Figuren spielen oder sonst irgendetwas machen kann.“ Wollen wir nicht Freude an der Sache selbst fördern?

Tolle Alternative: Die YouVersion-App. Die bibel.heute oder HfA-Versionen werden dort ansprechend vorgelesen. Unsere 8-jährige Tochter freut sich jeden Abend, daraus kapitellange Texte zu hören. So macht der „pure“ Bibeltext sogar den Kleinen Spaß! Das ist vielleicht nicht ganz so attraktiv, wie so manches Hörspiel, aber am Abend eben doch interessant. Interessante Bücher sind 1. und 2. Mose, die Samuel oder auch die Königebücher, sowie Evangelien. Sie werden regelrecht aufgesaugt. Im Gespräch betonen wir insbesondere an schwierigen Begebenheiten oft, wie anders die Zeit damals war, v.a. auch, dass hier sehr viel „kollektiver“ gedacht wurde.

Kurzzeitig hatten wir ein „Minno-Abo“ (Englisch). Von vielen Serien waren wir enttäuscht, sowohl pädagogisch, als auch inhaltlich. Toll war aber die „Theo„-Serie und die „Hermie & friends„-Serie von Max Lucado. Im Deutschen gibt es leider nur ein paar Folgen. Ob das reicht, um in die Serie reinzukommen? Ein Versuch ist es wert.

Ältere Kinder

Die ersten Bücher und Hörspielreihen im jungen Schulalter waren dann „Emmi“ oder früher auch „Maike“ von Bärbel Löffel-Schröder. Die typischen Reihen wie „Die vier vom See„, „Strandspürnasen“ oder „Ben &Lasse“ brauche ich vermutlich nicht viel schreiben – sie sind in christlichen Kreisen in Deutschland ja einschlägig bekannt. Da habe ich wiederum im Englischen Bereich nichts vergleichbares gefunden.

Die Fünf Geschwister, die ich noch aus meiner Jugendzeit kenne, sind leider nicht mehr neu aufgelegt. Antiquarisch konnte ich einige Bände besorgen und teilweise wurden sie auch gelesen. Aufgrund der Aufmachung sind sie leider nicht mehr so motivierend. Testament7 haben wir nie gelesen, die Reihe klingt aber interessant.

Was dann später auch interessant wurde, waren die Superbook-Folgen, die auch frei und sogar auf Deutsch auf YouTube verfügbar sind. Einzelne Inhalte (z.B. die Auslegung der Offenbarung) basieren zwar auf einer hinterfragbaren theologischen Sicht, die ich nicht teile, aber die Grundlinie stimmt. Die Geschichten werden lebendig und in das Leben übertragen.

Kleiner Exkurs: In einer Hausarbeit hatte ich mich in meinem pädagogischen Studium mit christlichen Krimireihen beschäftigt. Sie wurden mit „Drei Fragezeichen“, „Fünf Freunde“ und „TKKG“ verglichen. Während die „weltlichen“ Reihen meist klischeehaft ein Schwarz-Weiß-Schema verfolgen (die Bösen sind Feinde), sind „christliche Reihen“ oft differenzierter. Die Bösewichte haben sich zu unbedachten Fehlern hinreißen lassen. Manche stehen sogar für ihre Fehler ein und versuchen, sie wieder gut zu machen.

Oft ist dann in den „weltlichen“ Reihen Gewalt die Lösung. Tim von TKKG löst Konflikte in der Regel durch seine körperliche Stärke. Natürlich steht er auf der guten Seite (die eben auch sehr idealisiert wird – die Jugendlichen haben keine Charakterfehler, müssen nie etwas einsehen und sind einfach nur perfekt). Die Frage ist, was die Kinder lernen. „Ich setze mich auch mit Gewalt durch, wenn ich mich im Recht fühle“? Mein Kinder lesen auch diese Reihen – aber sie haben definitiv auch ihre Schwächen.

Teenkids

Hörspiele sind nur etwas für Kinder? Wenn ich deutsche Hörspiele anschaue, stimmt das vermutlich. Unsere Kinder im Teenalter hören täglich mit Begeisterung Adventures in Odyssey – eine Hörspielserie, die eher für das Teenalter oder ältere Kinder geeignet ist, davor wird es eher schwierig sein. Die Episoden sind sehr unterschiedlich. Es werden typische Teen-Probleme aufgegriffen. In anderen wird durch die Zeit gereist.

Die Geschichten bieten genug Identifikationselemente für unsere Jungs und Mädchen. Stets werden Werte vermittelt, aber nicht zu platt oder überladen, sondern in einem guten Maß. Bibeltexte werden lebendig, ohne zu belehrend zu sein (v.a. in der Unterkategorie „Bible Eyewitness„, die ich als Erwachsener noch extrem anregend finde. Meinen Kindern sind andere Unterkategorien aus AIO lieber. Insgesamt aber einfach eine tolle Reihe – auf Deutsch wüsste ich nichts Vergleichbares für das Alter. Das Beste: Sie sind nicht nur hochprofessionell, sondern kostenlos. Jeden Tag erscheint auf der App eine neue Episode, die dann für fünf Tage abrufbar ist.