Tool #5: Der Motorkraftverstärker: Mitwirkende Erziehungsmaßnahmen

Gott hat uns nach seinem Bild geschaffen. Das ist die Grundlage, nach dem Guten zu suchen, das inmitten der Gefallenheit hindurchscheint. Das kleine Pflänzchen gilt es zu hegen, zu pflegen und zu fördern.

Unterstützende Erziehungsmaßnahmen haben zu Ziel, ein Verhalten und gute Entwicklungen des Kindes zu stärken. Dazu wird das Verhalten des Kindes aufmerksam beobachtet und beurteilt. Auf dieser Basis werden Maßnahmen ergiffen.

Eltern sehen, wo Gott in ihrem Kind am Wirken ist und machen mit. Sie freuen sich mit, wenn das Kind die ersten Worte spricht oder Schritte macht. Gott hat dieses Entwicklungsprogramm in sie hineingelegt. Eltern loben das Kind, wenn es ihnen eine Freude und erste Geschenke macht. Sie unterstützen es, wenn es das von Gott in sie gelegte Potenzial oder Hobbies für sich entdeckt. Wenn ihre Kinder nach Gottes Willen forschen und verstehen wollen, machen sie mit und freuen sich. Nicht alles wird unterstützt und doch geht es darum, diese Ansätze des Wirkens Gottes zu sehen.

Mitwirkende Erziehungsmittel sind beispielsweise:

Anerkennen von Fortschritten

Das Anerkennen von Fortschritten. Wir benennen den Erfolg unserer Kinder, die nach langem Ausprobieren endlich ihre Jacke anziehen können oder selbst daran denken, sich die Zähne zu putzen.

Zutrauen

Wir geben ihnen eine Aufgabe um ihnen zu zeigen, dass wir es ihnen zutrauen. Das kann das Einräumen der Spülmaschine oder das Suchen der Milch im Supermarkt sein. Wenn sie die falsche Milch bringen, speichern wir es im Kopf ab und beschreiben sie beim nächsten Mal genauer („Die dunkelblaue aus dem Kühlregal“), nehmen sie aber trotzdem freudig in Empfang. Und wenn etwas runterfällt? Das Kind ist selbst frustriert, da braucht es keine Moralpredigt. Der zerbrochene Teller ist nicht schlimm. Die Lernerfahrung meiner Kinder ist es mir wert.

Lob

Auch durch Lob wird das Kind motiviert, etwas Gutes zu wiederholen. Allerdings ist eine Inflation des Lobs wiederum kontraproduktiv. Es besteht auch die Gefahr, dass das Kind lernt, sich nicht an der Sache und dem Erfolg selbst zu freuen, sondern auf das Lob Erziehender fixiert ist. Dabei ist es oft das Tun und die Leistung selbst, die befriedigend wirkt. Wichtig beim Lob ist es, nicht nur das Ergebnis, sondern den Prozess zu sehen. Das Kind verdient Lob für die Anstrengung. „Es ist so toll, dass du intelligent bist“ ist kein Lob, sondern ein Kompliment. Weiterhin sollte das Lob spezifisch sein. Statt zu dem gemalten Bild „Toll“ zu sagen ist es besser, Details zu würdigen. Wer sagt: „Der Himmel ist so farbenfroh“ oder „Das Haus hat so klare Konturen“ zeigt nicht nur, dass er sich das Werk angeschaut hat, sondern gibt dem Kind auch einen Hinweis, was es wiederholt. Wer einfach nur jede Werk pauschal in den Himmel lobt, fördert grenzenlose Selbstüberschätzung, aber kein Weiterkommen. Oft reicht es schon, die Details zu benennen, ohne sie explizit zu „loben“, damit das Kind strahlt.

Belohnung

Belohnung ist eine materielle Form der Verstärkung. Das Kind hat geholfen das Haus zu putzen und weil das so schnell ging, gehen wir eine Kugel Eis essen. Die Gefahr ist die gleiche, wie beim Lob: Das Kind könnte sich auf die Belohnung fixieren und in Zukunft nur noch dann helfen, wenn es belohnt wird. Es ist ein schmaler Grad zwischen dem Motivieren und dem Überlagern intrinsischer Motivation. Die Chance ist, dass die Belohnung als Anerkennung wirkt. Da jedes Kind anders ist, gibt es keine pauschalen Regeln, weniger – also eine kleinere Belohnung – ist in der Regel langfristig mehr.

Erfolg

Schließlich können Erfolge arrangiert werden. Das Kind kann eine herausfordernde, aber machbare, Aufgabe bekommen. Es bekommt die notwendige, aber nicht zu starke Unterstützung. Misserfolge werden nicht bestraft und Erfolge gefeiert.

Die Liste unterstützender Erziehungsmaßnahmen kann fortgesetzt werden. Auch sind die Maßnahmen nicht konkurrierend, sondern ergänzen sich. Im Alltag werden positive Verhaltensweisen oft übersehen. Wenn der Blick Erziehender lediglich auf negativem Verhalten liegt, kann dies auch dazu führen, dass das Kind gezielt nach negativer Aufmerksamkeit sucht. Aber auch falls das nicht eintritt, werden Lernchancen vergeudet.